#3 Ausguss im Sträßchen

Sie befinden sich in der schmalsten Straße von Oebisfelde. Daher kommt auch der Name dieser Straße. Direkt vor sich sehen Sie einen sogenannten Ausgussstein, der hier bei der Rekonstruktion des Hauses in den 1980ger Jahren eingebaut wurde.

Solche Steine waren übliche Entsorgungswege für jede Art von Abwasser. Es wurde, meist aus den Küchen, direkt auf die Straße geleitet. Dort verschmutzte es regelmäßig die Straße und lockte Ungeziefer an.

Eine Kanalisation gab es damals noch nicht. Alles Wasser floss mit dem Regenwasser oberflächlich mit dem Straßengefälle bis zum nächsten kleinen Graben, der dann außerhalb der Stadtmauer in die Aller, oder in die Verteidigungsgräben, die die Stadtmauer umgaben, einleitete.

Das mittelalterliche Haus selbst gehört zu den ältesten der Stadt. Holzuntersuchungen sowie die Bauart ergaben, dass dieses Hinterhaus von ca. 1450 stammt. Das Vorderhaus an der Ecke stammt, wie eine Inschrift vorn an der Straßenseite zeigt, von 1645.

Als Hinterhaus ist es ein typisches ehemaliges Kaufmanns- oder Gewerbehaus. Allerdings mit der Besonderheit, dass das Erdgeschoß massiv ausgeführt ist, während die meisten Häuser durchgängig als Fachwerkhäuser errichtet sind. Während sich im Keller ein Kreuzgewölbe befindet, ist unter dem vorderen Fachwerkhaus ein Tonnengewölbe vorhanden. Beide Keller sind miteinander verbunden.

Die Grundstücke an der Hauptstraße, besonders unmittelbar am Markt und Rathaus, waren die Größten und gehörten den wohlhabendsten Bürgern.

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