Diese ehemalige Schule stammt im westlichen Teil von 1810.
Der östliche Teil wurde 1830 fertiggestellt.
Die an gleicher Stelle alte Schule von 1556 war zu klein und stark reparaturbedürftig.
Die Mittel für den Neubau wurden durch Sammlung bei den Bewohnern aufgebracht.
Im Erdgeschoß wurde gelernt.
Oberhalb befanden sich die Lehrerwohnungen.
Bis zu 6 Lehrer waren hier im 19. Jahrhundert angestellt.
Das Schulwesen war in seinen Ursprüngen stark kirchlich geprägt und lange Jahrhunderte in den Händen der Klöster.
Mit dem Aufblühen der Städte im 12. Jahrhundert waren die Stadtherren bemüht, eigene Schulen einzurichten.
Dabei richteten sie sich oft gegen die Kirchenoberen.
Das bis dahin verbreitete Latein wurde mit der Einrichtung der neuen Schulen durch die Bürgersprache abgelöst.
Das wird auch in Oebisfelde so geschehen sein.
Erst nach der Reformation 1542 kann man jedoch vom eigentlichen Schulwesen sprechen.
Allerdings nur für Jungen, denn für die Mädchen hatte man eine Ausbildung nicht für nötig gehalten.
Da es bei Einführung noch keine Reformierten Lehrer gab, wurden katholische Lehrer gebeten, den Unterricht zu übernehmen.
Bei der Kirchenvisitation 1562-1564 waren dann 2 Schulgesellen angestellt.
Ein dritter kam bald dazu.
Die allgemeine Schulpflicht wurde in Preußen, wozu ja Oebisfelde seinerzeit gehörte, erst 1717 eingeführt.
Alles Schulpersonal hatte noch bis 1914 gleichzeitig Aufgaben in der Kirche wahrzunehmen – sei es als Organist, Kirchenchorleiter oder Küster.
Hier in Oebisfelde hatte sich schon früh die Burgherrin von Bülow, eine geborene von Alvensleben, sehr für die Bildung der Mädchen eingesetzt.
Sie hatte bereits 1564 eine zweiklassige Mädchenschule eingerichtet und dafür die Kosten übernommen.
Mit dem Eröffnen des östlichen Schulgebäudes 1830 wurde eine Mädchenklasse eingerichtet.
Da in der Schule jedoch kein Platz war, musste der kirchenangestellte Küster die Ausbildung in den einfachsten Fächern, wie Lesen, Schreiben, Gesang und natürlich Religion in seiner Wohnung übernehmen.
In den 1860er Jahren wurde auch der Turnunterricht zwingend gefordert.
1844 wurde auf Privatinitiative eines Lehrers eine gewerbliche Fortbildungsschule eingerichtet, die jedoch wegen mangelndem Interesse bald einging.
Es gab lange Bestrebungen, wieder eine höhere Schule einzurichten.
Mit der Eröffnung einer privaten Mittelschule 1879 gelang es auch.
Mit verschiedenen Namen existierte sie dann bis ca. 1900. 1905 gab es erneut die zwingende Auflage an die Stadt, eine gewerbliche Schule zu betreiben.
In den 20ger Jahren gab es dann wieder eine Mittelschule, die bis 1948 existierte.
Eine neue städtische Schule wurde 1901 in der heutigen Schulstraße eingeweiht.
Bis dahin waren die Lehrpläne der Volksschulen maßgeblich.
Wer auf eine höhere Schule oder studieren wollte, musste das Abitur in einer anderen, größeren Stadt, ablegen.