#6 Goldackerturm

Dieses ist der letzte noch erhaltene Turm von ehemals 5 Wachtürmen.

Nachdem spätestens im 18. Jahrhundert aufgrund der verbesserten Waffentechnik die Stadtmauern und Wachtürme ihre Bedeutung verloren hatten, wurden fast überall Mauern und Verteidigungsanlagen geschleift und häufig auch als Baumaterial genutzt.

Der letzte, Anfang des 20. Jahrhunderts noch in Resten vorhandene Wachturm, wurde 1910 von einem Herrn namens Karl Goldacker erworben und wie in alter Form 3-geschossig ausgebaut.

Dieses Kleinod sollte ihm als Sommerdomizil dienen.

Seitdem heißt der Turm „Goldackerturm“.

Dieser Herr Goldacker war Generalvertreter der damaligen Firma „Lodenfrei“ in München und hatte eine Beziehung zu einer in Oebisfelde wohnhaften Frau.

Wie der Turm ehemals aussah, ist auf dem Bild von 1665 zu sehen.

Dieser Turm wurde auch zu Zeiten der DDR nicht enteignet.

Er wurde nur verwaltet und verfiel zusehends.

Zwischenzeitlich befand sich in seinen Räumen auch der örtliche Jugendklub.

Nach 1989 hat eine Gruppe interessierter Bürger aus Wolfsburg und Oebisfelde sich des Turms angenommen.

Die sogenannte „Kochgilde“ hat den Turm renoviert und wieder einer sinnvollen Nutzung zugeführt.

Zu jener Zeit hatte noch eine Frau durch den ehemaligen Bauherrn für den unteren Raum Nutzungsrecht.

Dieser Raum diente ihr als Laube und Geräteraum für den benachbarten Garten.

Da die „Kochgilde“ ein Interesse an der Nutzung des gesamten Turms hatten, bauten sie der Dame in unmittelbarer Nachbarschaft eine massive Gartenlaube.

Heute ist die „Kochgilde“ immer noch aktiv.

Die Männer frönen ihrer Leidenschaft, dem Kochen.

Zum „Tag des offenen Denkmals“, der immer am 2. Sonntag im September stattfindet, öffnen sie gelegentlich auch ihr liebevoll restauriertes Schmuckstück.

Damit wird dieses Denkmal für die Zukunft erhalten.

Es wird immer noch „nur verwaltet“, denn die Bemühungen, das Objekt zu erwerben, sind gescheitert.

search previous next tag category expand menu location phone mail time cart zoom edit close