#4 Infoschild Burg

Vor sich sehen Sie ein Info-Schild, das Sie mit den einzelnen Gebäudeteilen der Burg vertraut macht.
Es ist eine ehemalige Sumpfburg, oft auch als älteste noch erhaltene Sumpfburg Europas bezeichnet, da diese Gegend hier ein sehr sumpfiges Gelände aufweist.
Das liegt an den beiden Flüsse Aller und Ohre, die hier fließen. Sie bilden eine Wasserscheide und versumpften mit ihrem häufigen Hochwasser die Gegend.
Diese Burg ist von Ihrer Bauform und Ihrem Bestand noch weitgehend so, wie sie einstmals vor ca. 800 Jahren angelegt wurde.
Man geht heute davon aus, dass es wahrscheinlich bereits eine Vorgängerburg an dieser Stelle gab.
Das war jedoch nur eine Burg aus Holz- bzw. eine Wallburg zum Schutz der Bevölkerung und ihrer Eigentümer.
Dieser Schutz war notwendig, da das Gebiet im Einfallbereich der Wenden lag.
Aber auch die berüchtigten Sachsenkriege vor etwa 900 Jahren mögen dazu beigetragen haben.
Gleichzeitig diente sie dem Schutz und der Überwachung wichtiger Verkehrswege.
An dieser Burg haben die verschiedenen Eigentümer und Lehensträger ihre Bauspuren hinterlassen.
Die wesentlichen Elemente sind jedoch noch so, wie sie in spätromanischer Zeit errichtet wurden.
Als Baumaterial für die Burg kam überwiegend Naturstein zum Einsatz.
Denn die Velpker Steinbrüche gehörten zu jener Zeit zum Teil den Oebisfelder Burgherren.
Zu erwähnen ist, dass man die Burg nach dem Mittelalter nie zu einem Herrschaftssitz ausgebaut hat, da sie seit 1587 nur noch von Verwaltern bewohnt und geführt wurde.
Für sie hatte man den Ausbau zu einem modernen Schloss niemals vorgenommen.
Als Ausnahme gilt nur die Zeit von etwa einem Jahrzehnt um 1700, als hier ein Prinz von Hessen sie als Wohnsitz genommen hatte.
Dazu ließ er für sich einige Räume standesgemäß ausbauen.
Wenn Sie sich nun fragen, warum ein Prinz von Hessen hier gewohnt hat, dann sollten Sie wissen, dass von 1694-1866 die Landgrafen von Hessen, und nach Erbübergang bis 1916 die Landgrafen von Darmstadt Eigentümer der Burg und des Amtes Oebisfelde waren.
Auf das hessische Eigentum weist noch heute der hessische Löwe auf dem Dachreiter über dem Haupteingang hin.
Neben der Burg mit seinen Wirtschaftsgebäuden, hat sich die Stadtstruktur über die Jahrhunderte erhalten.
So sind kaum landwirtschaftliche Gehöfte innerhalb der Stadtmauern zu finden.
Die Hausbesitzer hatten jedoch zu ihrer persönlichen Versorgung und ihrem Unterhalt einen Garten außerhalb der Stadtmauer, oder in bescheidenem Rahmen auch an ihrem Haus.
Die Sandinsel, im Schwemmsandgebiet der Aller und teilweise auch der Ohre, hat die Form der Stadtanlage vorgegeben.
An der südlichsten Stelle der Sandinsel wurde die Burg angelegt, an der nördlichen Seite die Kirche, und in der Mitte steht das Rathaus.
Darum gruppieren sich die Straßen mit den stadtprägenden Häusern und den bedeutenden Gewerken.
Es lohnt sich, die Burg gesondert zu besuchen und zu betrachten.
Nähere Einzelheiten können Sie im Burg- und Heimatmuseum oder einem der Flyer erfahren. Diese können Sie in der Buchhandlung – Hoffmann, in der Burgstraße oder in einem der beiden Infokästen am Rathaus oder am Burgturm finden.

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